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3kw Heizlüfter: Heiße Steckdose

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  •  MissT
  •   Gold-Award
12.12. - 13.12.2023
20 Antworten | 11 Autoren 20
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Ich heize meine Werkstatt im Winter zeitweise (= mehrere Stunden Laufzeit) mit einem 3kW Heizlüfter von Eurom:


2023/20231212202667.jpg

Mir ist jetzt durch einen Zufall aufgefallen, dass die Schuko-Steckdose, an die der Heizlüfter angeschlossen ist, dabei ziemlich heiß wird. Heute habe ich nach 1 Stunde und einer Raumtemperatur von 10-12°C mal mit einem IR-Thermometer gemessen: Am Stecker sind es nahe an der Steckdose 63°C, in der Steckdose habe ich sogar 71°C gemessen!


2023/2023121277678.jpg

2023/20231212634109.jpg

Mir gefällt das überhaupt nicht. Hat das seine Richtigkeit, darf das so heiß werden?

Ich habe mal ein bisschen gegoogelt, aber noch keine belastbare Quelle gefunden. Angeblich müsste bei Vorhandensein eines VDE-Prüfzeichens - wovon bei diesem Berker-Produkt auszugehen ist - eine Schuko-Steckdose die Maximallast von 16A problemlos für 1 Stunde im Dauerbetrieb aushalten. Wenn ich richtig gerechnet habe (Watt/Volt = Ampere), zieht der Heizlüfter 13A. Wie lange da eine Dauerlast ohne Probleme möglich sein sollte, habe ich noch nicht herausgefunden. Aber die Messwerte nach lediglich 1 Stunde finde ich ziemlich alarmierend.

Meinungen, Tipps, Hinweise dazu von fachkundigen Usern? Lösungsvorschläge?

  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.12.2023  (#1)
3 kW Dauerlast sind jetzt auch kein Bemmerl und ich bilde mir ein, wo 2500 W im Kopf gespeichert zu haben.

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  •  atma
  •   Gold-Award
12.12.2023  (#2)
Bei uns läuft ein 1200w Heizlüfter im Nebengebäude bei Bedarf- 3kw ist schon ganz ordentlich.
Ist die Steckdose mit 1,5 oder 2,5mm2 angeschlossen? 
die 16A sind ja auch bei einer Steckdose nicht als Dauerlast gedacht (wären ca 3,5kw). Dh du bist da meiner Meinung nach einfach am Limit. 

ob bei Stecker und Steckdose alles ok ist, wirst ja schon geprüft haben? Da sollte alles gut angeschlossen sein, fest sitzen, nix wackeln. 


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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
12.12.2023  (#3)
Nabend,
dass bei der Leistung die Steckdosn warm wird ist normal, aber 72 grad is scho recht warm.
hast die Gegenprobe mit an Wattmeter auch gemacht, ob das Ding ned mehr zieht?
eig. Sollt aber bei exorbitanter Mehrleistung der LSS fallen...

schau amal auf die Kontakte, ob da offensichtlicher Dreck etc drauf ist....

LG

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
12.12.2023  (#4)

zitat..
MissT schrieb: eine Schuko-Steckdose die Maximallast von 16A problemlos für 1 Stunde im Dauerbetrieb aushalten. Wenn ich richtig gerechnet habe (Watt/Volt = Ampere), zieht der Heizlüfter 13A. Wie lange da eine Dauerlast ohne Probleme möglich sein sollte, habe ich noch nicht herausgefunden. Aber die Messwerte nach lediglich 1 Stunde finde ich ziemlich alarmierend.

Alles richtig so. Bei 16A kannst du die Übertemperatur hochrechnen, d.h.
Pth = Ri * I²
dT = Rth * Pth = Rth * Ri * I²
bei I=13A und dT = 50K --> I=16A und dT = 76K
d.h. die Steckdose wird knapp 100°C heiß bei dauerhaft 16A, bei 40°C Umgebungstemperatur sogar 116°C.

Das liegt zwar wohl innerhalb der Spezifikation, die verwendeten Kunststoffe sind typ. für >125°C in Ordnung, aber ich habe bei Labortests Schucksteckdosen bei 16A nach mehreren Stunden gesehen, die keine 60°C hatten.

Meine gut 50 Jahre alten Steckosen habe ich getestet (wollte nicht alle tauschen), die bleiben auch in dieser Größenordnung. Einige habe ich mit einer Messingbürste und Kontaktspray gereinigt (what a mess emoji ), davor waren sie heißer (und dreckiger).

Probier das doch mal mit deiner Dose aus, vielleicht ist ja auch der Stecker etwas oxidiert.

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  •  uzi10
13.12.2023  (#5)
Ist die Schokolade Steckdose für 16a Dauerlast zugelassen. Das ist da so eine Sache. Ich glaub das sind nur die blauen cee

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#6)
Ich habe mal gehört dass dauer Heizgeräte nur bis 2400 Watt abgesteckt werden sollten, deshalb gibt es die blauen 16a Stecker die die wohnmobile immer haben.

Ich würde mir einen 400v mit 5000/2500w kaufen oder eine blaue Steckdose montieren und mit 2,5mm2 anschließen, detto beim heizlüfter

Lg

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  •  xilinx
  •   Bronze-Award
13.12.2023  (#7)
"Normale" Schuko-Steckdosen sind soweit ich weiß nur für 1h Maximallast (16A) geprüft - Wie hoch die maximale Dauerbelastung ist weiß ich nicht.  Würde sagen es sind aber 12A (weil das ist das maximum das z.B. auf einem Ladeziegel für ein E-Auto rausbekommt an einer Schukodose).

Und bei so hohen Dauerbelastungen wird es halt mit jeder "Schwachtelle" im System kritisch,   - Schuko Schleifkontakte, Anschluss an der Steckdose, Zuleitung, Klemmstellen....

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#8)

zitat..
uzi10 schrieb: Schokolade Steckdose

Geh, die schmelzen ja schon bei Körpertemperatur. 😋


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#9)
Eh schon alles gesagt im Wesentlichen. 

Ich versuch mal eine kurze Zusammenfassung:

Wenn sinnvoll möglich würde ich da eine blaue Dose hinlegen und den Stecker vom Gerät umrüsten, das kostet bei DIY ca 10€.

Sonst lieber auf ca 2.3kW Dauerlast begrenzen. Oder Gerät auf eines mit 3 Phasen tauschen...

Und 3kW Dauerfeuer nur mit 2.5mm2 Leitung. 

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  •  MissT
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#10)
Danke für Eure Antworten! Ich werde mal als erstes prüfen, wie es um die Kontakte und die Zuleitung steht und dann entscheiden, wie ich am besten weiter vorgehe.

Was mich irritiert:
  • Außer der Angabe des VDE-Prüfzeichens, das bedeutet, dass die Steckdose die Maximallast von 16A für mindestens 1 Stunde durchhält, habe ich noch keine Herstellerangaben oder sonstige Infos gefunden, was hinsichtlich Dauerlast mit X Ampere zulässig bzw. sicher ist oder nicht. Wie kann das bei so einem heiklen Thema sein?
  • Meinen Recherchen sollte auch ein Leiterquerschnitt von 1,5mmkeine solchen Probleme verursachen sein, da hierfür 15A zulässig sind. Übrigens hat auch das Anschlusskabel des Heizlüfters nur 3x1,5mm2.


zitat..
kraweuschuasta schrieb:
Hast die Gegenprobe mit an Wattmeter auch gemacht, ob das Ding ned mehr zieht? 

Noch nicht, mache ich aber noch!


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  •  mlduke
13.12.2023  (#11)
...Brandgefährlich einen Heizlüfter mit 3kW an einer Schuko Steckdose im Dauerbetrieb laufen zu lassen...Steckdosen sind lt. VDE0620-1 Teil 1 geprüft (so wie ich das aus dem Dokument herauslese, findet die Prüfung auch nur an der Steckdose selbst statt (ohne eingestecktem Stecker) und das bei 22A/1h/16A/2.5mm2/1m lange Zuleitungen und es wird auf den Spannungsabfall geachtet)
https://file.yizimg.com/327020/2009100807292101.pdf
- deshalb wie oben schon erwähnt auf die blauen CEE Steckdosen umsatteln und hier nichts riskieren. Auch die Zuleitung überprüfen ob diese für diese Last geeignet ist.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#12)
Also lassen wir mal die Kirche im Dorf. Eine Kontakttemperatur von 100°C ist noch kein Weltuntergang und die wird hier ja lange nicht erreicht. 3kW sind 13A, 13A Dauer dürfen für die Steckdose kein Problem sein, Voraussetzung Verlegung in Mauerwerk, in der gedämmten Gipsfaserplattenwand ist vielleicht keine so gute Idee. Das gilt auch für 1.5mm² Anschlussleitung.

40°C Umgebungstemperatur wird's auch nur geben, wenn der Heizlüfter die Steckdose heizt emoji

Von Entzündungstemperaturen sind wir hier noch weit entfernt. Ich bin auch für sicher, aber man kann es auch übertreiben. Ein Fehlerfall kann auch mit einer blauen CEE auftreten, wenn die Kontaktübergangswiderstände zu schlecht werden (z.B. Verschmutzung), dann könnte auch diese Dose schmelzen. Dabei kommt es vermutlich zu einem Kurzschluss und der LS fällt, aber brennen tut deswegen noch lange nichts.

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  •  uzi10
13.12.2023  (#13)

zitat..
rabaum schrieb:

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uzi10 schrieb: Schokolade Steckdose
───────────────

Geh, die schmelzen ja schon bei Körpertemperatur. 😋

haha schei** Autokorrektur am Handy 😂

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#14)
Vielleicht noch als Randnotiz: Ich messe alle paar Jahre die Schleifenimpedanz an allen Steckdosen, weil ich Zugang zu einem Messgerät habe. Beim letzten Mal habe ich tatsächlich 2 Steckdosen mit einem Klemmfehler gefunden, die nie aufgefallen sind. Nachgeklemmt und gut.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#15)
Ich habe heute Abend ein paar Aspekte überprüft:

Wenn dem Wattmeter zu trauen ist, dann werden auf Stufe 1 ca. 1.430W und auf Stufe 2 ca. 2.740W gezogen. Das ist deutlich weniger als die Nennleistung.

An Stecker und Steckdose konnte ich keine Auffälligkeiten feststellen, die als Ursache für eine übermäßige Erwärmung in Frage kommen könnten - auch keine beginnenden Hitzeschäden. Was ich aber feststellen musste, zeigt dieses Bild:


2023/20231213295973.jpg

Es gefällt mir nicht, dass der Elektriker (!) offensichtlich alle Drähte zu weit abisoliert hat. Meiner Meinung nach ist das eine Nachlässigkeit, die einem Professionisten mit entsprechendem Werkzeug nicht passieren sollte - und wenn doch, dann gleich korrigiert werden sollte. Die Drähte sitzen übrigens alle einwandfrei fest und lassen sich nicht weiter in die Klemmbuchsen hinein schieben.

@­taliesin: Danke für Deine fundierten Ausführungen! Leider steht mir das erwähnte Messgerät  für die Schleifenimpedanz. Da ich im Elektrikbereich nur über angelesenes Wissen u. dgl. verfüge, war/ist das ein Thema, mit dem ich mich erst etwas auseinandersetzen musste. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es bei dieser Messung darum festzustellen, ob der FI-Schalter korrekt auslöst oder ob es kleine Fehlerströme gibt, die dessen Auslösung im Kurzschluss-Fall verhindern. Aber was könnte mir das hinsichtlich erhitzter Steckdose aufzeigen?

Ich sehe die ganze Angelegenheit so: Es liegt in der Natur der Sache, dass ein solcher Heizlüfter nicht für den Kurzzeitbetrieb gedacht ist und eine Laufzeit von 1 Stunde eher als zu erwartendes Minimum denn als Maximum zu betrachten ist. Warum soll ein renommierter Hersteller in einem Land wie Österreich einen 3kW-Heizlüfter mit allen nötigen Prüfzeichen mit einem Schuko-Stecker und einem Anschlusskabel mit 3x1,5mm2 ausgestattet auf den Markt bringen können, wenn dieser an einer Schuko-Steckdose und Installation mit den allgemein üblichen 1,5mm2-Leitern nicht sicher betrieben werden kann? Sollte ich mir als Konsumentin in diesem Fall nicht erwarten können, dass so ein Heizlüfter dann nur mit CEE-Stecker und 3x2,5mm2 Anschlusskabel zu erwerben ist?

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#16)
Das Anschlusskabel ist aber ein flexibles Litzenkabel, da ist der Querschnitt wieder anders zu werten. Es ist auch viel kürzer.

Und ich finde die Drähte nicht zwingend zu lang abisoliert, vielleicht minimal. Das ist jedenfalls nicht das Problem in dem Fall.

Wenn deine Spannung unter Last bei 220V liegt, hast du den Grund für deine Abweichung von der nominellen Leistung die sich vielleicht aufs Maximum (240V) bezieht...

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#17)
Die Schleifenimpedanzmessung hat nichts mit dem FI zu tun, sie belastet mit einem rel. kurzen Stromimpuls zwischen L und N und misst den Spannungseinbruch (im mV Bereich).
Daraus wird der Kurzschlussstrom errechnet, also z.B. Belastung mit 1A, Einbruch um 1V --> 1Ohm Schleifenimpdanz --> 230A Kurzschlussstrom.
Das ist in etwa die Größenordnung, die ich bei mir so messe, meist über 300A. Die schlecht angeschlossene Dose hatte unter 100A, Klemmung verbessert und es war wieder über 300A.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#18)

zitat..
MalcolmX schrieb: Das Anschlusskabel ist aber ein flexibles Litzenkabel, da ist der Querschnitt wieder anders zu werten. Es ist auch viel kürzer.

Die Entwärmung eines Kabels hat so gut wie nichts mit seiner 'Litzigkeit' zu tun, der Gesamtquerschnitt trägt den Strom und erwärmt sich aufgrund seines Widerstands. Diese Wärme muss über die Isolierung (und Schlauch etc.) an die Umgebung abgegeben werden, deswegen ändert auch die Länge nichts!

Auf einer 1m langen Leitung entstehen zwar nur 1/10 der Verluste wie auf einer 10m langen, aber diese hat auch einen entsprechend größere Hüllfläche für die Wärmeabfuhr.

Eben gesagtes stimmt übrigens nur bei 'normalen' Strömen, bei einem Blitzeinschlag etc. gelten andere Regeln.

Die leicht herausschauende Ader würde ich auch aushalten, die Isolationsabstände passen ja und hingreifen sollten da sowieso nur Fachkundige, aber ja sauber ist anders.

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  •  ds50
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#19)
Kannst du ausschließen, dass weitere Verbraucher an diesem Stromkreis angeschlossen sind?
Bei mir hat mein Eli zwar auch nicht alles richtig gemacht, aber bei jedem Stromkreis, wo >2kW Verbraucher erwartet wurden, 2,5mm² Drähte gezogen und mit 16A abgesichert.

Bei meinem alten Haus hatten wir einen Ablufttrockner im Keller stehen: 3,6 kW Vollgas, Wäsche war in 30 Minuten trocken. Allerdings fiel sofort LS bei gleichzeitiger WaMa Benützung. Und alle Jahre musste ich die Steckdose und auch mal das Anschlusskabel des Trockners tauschen, da alles verkokelt und auch verschmolzen war... 😬😶‍🌫️
Eigentlich war das ein Glück, dass nicht mehr passiert ist.

Morgen kommt unser neuer Trockner - Anschlusswert lächerliche 600W. 😃

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
13.12.2023  (#20)

zitat..
ds50 schrieb: Kannst du ausschließen, dass weitere Verbraucher an diesem Stromkreis angeschlossen sind?

Wäre ja auch kein Beinbruch, die Steckdose wäre eine andere und bei 13A ist typ. eh Schluss mit dem LS.

zitat..
ds50 schrieb: Und alle Jahre musste ich die Steckdose und auch mal das Anschlusskabel des Trockners tauschen, da alles verkokelt und auch verschmolzen wa

Ich würde hier auf eine andere Fehlerursache tippen, z.B. erhöhte Verschmutzung (Flusen).

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