Richtig Lüften - Energie sparen - Schimmel vermeiden

Zeitgemäß Bauen und Sanieren heißt luftdicht bauen. Im heutigen Wohnbau wird versucht, möglichst luftdicht zu bauen, was bauphysikalisch und energetisch sehr sinnvoll ist. Dies verhindert unnötigen Energieverlust, verringert die Gefahr von Bauwerkschäden und schafft Komfort.

Die Folge ist jedoch, dass vom Bewohner ein aktives und konsequentes Lüftungsverhalten während der Heizperiode verlangt wird .Übrigens: Um eine ausreichende Lüftung nur durch Fugen auch in windarmen Zeiten sicherzustellen, müsste das Gebäude so undicht sein, dass es bei Wind zu spürbaren Zugerscheinungen kommt.

Richtig lüften:

Stoßlüften oder Querlüften ist die beste Art der Fensterlüftung

Stoßlüftung

Bei ganz geöffnetem Fenster rund 5-15 Minuten mehrmals täglich lüften (je kälter es ist desto kürzer lüften, in ständig benutzten Räumen am besten stündlich)

Querlüftung

Gegenüber liegende Fenster für etwa 2-5 Minuten mehrmals täglich öffnen.

Stoßlüften oder Querlüften vermeidet Energieverluste und Auskühlung der Bauteile, da nur das Luftvolumen ausgetauscht wird, aber die Bauteile nicht merklich abkühlen. Mit dem Luftvolumen werden auch überschüssiger Wasserdampf (hohe Luftfeuchtigkeit), Kohlendioxid und Schadstoffe abtransportiert.
Übrigens: Auch bei Regen sollten Sie lüften, da die Luft im Raum erwärmt wird und dadurch Feuchtigkeit aus dem Raum aufgenommen werden kann.

Warum sollten Sie die Fenster nicht "kippen"?

Fester in Kippstellung ("Spaltlüftung") ist nicht zu empfehlen. Bei dieser Lüftungsart bleiben die Fenster oft sehr Iange in der Kippstellung, dadurch kommt es zu unnötigen Energieverlusten. Die Fensterleibungen kühlen bei dieser Methode stark aus, im Extremfall sogar unter den Taupunkt, was zu Kondensation und womöglich zu Schimmelbildung führen kann.

Unsicher? Hygrometer kaufen
Empfehlenswert ist, die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer zu kontrollieren kontrollieren. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte etwa zwischen 40% (niedriger wäre zu trocken und ist schlecht für die Atemwege) und 60 % liegen. Kaufen Sie erst einmal ein billiges Hygrometer (bereits ab rund 5 Euro erhältlich). Die meisten kostengünstigen Hygrometer messen ohnehin nicht sehr genau, aber für eine Abschätzung reicht das Ergebnis.

Schlafzimmer morgens gut lüften
Wenn gleich nach dem Aufstehen gelüftet wird, ist die Feuchtigkeit noch nicht so stark in Wände und Möbel eingedrungen und kann leicht abgeführt werden. Wenn nur am Abend gelüftet wird sind ungleich längere Lüftungszeiten erforderlich.

Alle Räume gleichmäßig temperieren und nicht zu stark auskühlen lassen
In warmen Räumen kann die Luft viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn nun diese Luft in Räume mit kalten Wänden geIangt, steigt die relative Luftfeuchtigkeit an. Zwischen unterschiedlich temperierten Räumen sollte also die Tür lieber geschlossen bleiben.

Türen von Räume mit viel Feuchtigkeitsanfall sollten geschlossen bleiben, damit die Feuchtigkeit nicht in der gesamten Wohnung verteilt wird. Große Dampfmengen (wie beim Duschen, Kochen etc.) gleich ins Freie ablüften und nach einer halben Stunde nochmals lüften. Schlafzimmer nach dem Aufstehen lüften und nach einer halben Stunde nochmals lüften.

Auf zusätzliche Feuchtigkeit durch übermäßig viele ZimmerpfIanzen, Zimmerspringbrunnen, Verdunster an den Heizkörpern etc. sollten Sie verzichten. Wäsche sollten Sie besser im Freien trocknen. Wenn Sie die Wäsche unbedingt in der Wohnung trocknen müssen, so sollten Sie dafür einen geschlossenen Raum verwenden und in regelmäßigen, kurzen Intervallen stoßlüften.

Kellerräume richtig lüften:
Früher war es üblich, Kellerfenster in Kippstellung zu lassen. Dies ist aber insbesondere im Frühjahr problematisch, da die warme (und damit feuchtigkeitshaltige) Luft von außen an den kühlen Kellerwänden kondensieren kann. Auch im Sommer kann dieser Effekt auftreten, da die Kellerwände oft kühler sind als die Umgebung, da sie im Erdreich liegen.Lüften sie deshalb schimmelgefährdete Kellerräume im Frühjahr und Sommer weniger und am besten nur in der Nacht. Im Winter sollten Sie möglichst wie in den Wohnräumen lüften.