Nebenkosten bei der Finanzierung

Undurchschaubare Klauseln und versteckte Nebenkosten sind leider bei vielen Kreditverträgen zu finden. Der Zinssatz Ihres Darlehens ist deshalb für einen Kreditvergleich nur bedingt geeignet. Selbst der effektive Zinssatz enthält nicht alle Nebenkosten. So sind zB. Pfandrechtsgebühren und Versicherungen nicht enthalten, aber auch die Kontoführung muss nicht darin enthalten sein.

Es gibt eine Reihe von Nebenkosten, die Ihnen bei der Darlehensaufnahme entstehen. Teilweise werden diese nebenkosten von der Bank einbehalten, diese Positionen sind dann durchaus verhandelbar. Manche Nebenkosten sind allerdings fixe Größen, die Sie jedoch kennen sollten, um keine Überraschungen bei der Darlehensauszahlung zu erleben.

Was sind die Gesamtkosten des Kredites?

Sämtliche Kosten einschließlich der Zinsen, Steuern und Kosten jeder Art inkl. Liegenschaftsbewertung. Ausgenommen sind Notariatsgebühren und Gebühren für die Eintragung und Entgelte für die Nichteinhaltung der im Kreditvertrag festgelegten Verpflichtungen. Dazu zählen auch Versicherungsprämien für Ablebens- oder Kreditrestschuldversicherung sowie Eigenheim-Rohbau-Feuerversicherung. Ablebensversicherungen werden nicht bei allen Bankpartner zwingend gefordert, werden aber als Familienabsicherung empfohlen.
Achtung: Eine mögliche Aufhebung der Fristen ("Selbstmordklausel") ist oftmals Pflicht und kann einmalig bis zu 2 Promille der Versicherungssumme kosten!

Folgende Nebenkosten werden Ihnen üblicheweise in Rechnung gestellt:

Bearbeitungsgebühren der Bank

Je nach ihrer Bonität und Ihrem verhältnis zur Bank können hier bis zu 3% der Darlehenshöhe anfallen. Diese Gebühr bleibt aber bei der bank und ist somit durchaus verhandelbar. In diesem Zusammenhang werden manchmal auch "Erhebungsgebühren" oder "Erhebungsspesen" verIangt. Auch diese sind verhandelbar.

Schätzungsgebühren:

Wenn Sie ein Haus oder ein Grundstück kaufen, schätzt die Bank den Wert. Auch dafür werden Ihnen Gebühren in Rechnung gestellt, so etwa 0,5%.

Kontoführung

Hier ist meist großes Einsparungspotential vorhanden. Für die Kontoführung verIangen die Banken bis zu etwa 10,- pro Monat, speziell bei Fremdwährungskrediten ist die Kontoführung meist kostspielig. Die Kosten summieren sich über die Laufzeit (20 Jahre x 12 Monate x 10 Euro = 2400,- Euro + entgangene Zinsen).

Pfandrechtseintragung

Jede bank verlangt einne Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch. Vergleichen Sie diese bei der Kreditverhandlung.

Steuer

Die Kreditsteuer ("Kreditvertragsgebühr") wurde mit 1.1.2011generell abgeschafft und fällt seit diesem Datum nicht mehr an.

Grundbucheintragung:

Die Grundbucheintragung kostet 1,3% der eingetragenen Summe. Überlegen Sie und sprechen Sie mit der bank, o b es andere Möglichkeiten der Darlehensbesicherung gibt, die kostengünstiger sind (die Löschung aus dem Grundbuch nach der Darlehensrückzahlung kostet nochmals).

Aufschläge bei Transaktionen:

Vergleichen Sie, welche Transaktionen für Sie wichtig sind und verhandeln Sie diese nach. Speziell der Umstieg von einer Fremdwährung auf einen Eurokredit (die "Switch"-Gebühr) ist oft teuer. Pro Switch können hier bis etwa zu 250,- in Rechnung gestelt werden. Auch die Wechselspesen in Fremdwährungen (Konvertierungskosten) sind durchaus unterschiedlich. Etwa gleich teuer wie der Währungs-Switch kommt ein Tilgungsträgerwechsel.

Sonstige Gebühren:

Die Banken sind hier mitunter durchaus kreativ: Bonitätsprüfung, Vinkulierungsgebühr oder Ausfertigungsgebühren können hier anfallen, auch weitere Gebühren je nach Kreditinstitut sind möglich. Hier hilft nur nachfragen, diese Gebühren sind meist verhandelbar.